Sechs Uhren, die auf der Unruh verdoppeln

In unserem Einkaufsführer stellen wir Ihnen jedes Mal eine Auswahl an Uhren vor, die auf einem gemeinsamen Merkmal basieren, und diese Woche ist das nicht anders. Aber anstatt auf Elemente wie Farbe, Größe, Material oder sogar den Uhrentyp (Kleidung, Sport, Pilot, Taucher usw.) zu achten, verfolgen wir für diese Folge einen eher technischen Ansatz. Jede dieser sechs Uhren nutzt den Pioniergeist und die bahnbrechende Arbeit historischer Uhrmacher wie Abraham Louis Breguet, Ferdinand Berthoud und Antide Janvier oder sogar das von Christiaan Huygens erstmals entdeckte Prinzip der Resonanz und verfügt über eine doppelte Unruh. Anstatt sich mit nur einem Regulierungsorgan zufrieden zu geben, verfügen sie über zwei davon, die zusammenarbeiten, um Genauigkeit und Stabilität zu verbessern.

CZAPEK PLACE VENDÔME COMPLICITÉ
Für die Genfer Uhrentage 2023 enthüllte Czapek sein nächstes Kapitel der Uhrmacherkunst, die brillante Place Vendôme Complicité. Das in Zusammenarbeit mit Bernhard Lederer entwickelte Complicité verwendet zwei Regler gekoppelt mit einem Miniaturdifferenzial. Das Prinzip besteht darin, dass die beiden Unruhräder miteinander interagieren, um gegenseitige Unregelmäßigkeiten auszugleichen. Das gesamte System ist auf der Seite des Zifferblatts zu sehen, die von einem gefassten Saphirglas abgedeckt wird. Sie können es in einfarbigem Weißgold und Grau oder üppigem Roségold und Saphirblau haben. Es wird an einem Alligatorlederarmband getragen und kostet CHF 85.000. In jeder Farbgebung werden nur 50 Stück hergestellt.

Kurze Fakten – 41,8 mm x 14,80 – Gehäuse aus Weiß- oder Roségold, gebürstet und poliert – hohle Bandanstöße – gefasstes Saphirglas – Gehäuseboden aus Saphirglas – 50 m wasserdicht – blaues oder graues Zifferblatt – kreisförmig gemaserte Stunden- und Minutenanzeige – Durchbrochene Zeiger – Gangreserveanzeige – Kaliber 8, Handaufzug – Doppelregulator mit Differenzial – 21.600 Halbschwingungen pro Stunde – 72 Stunden Gangreserve – Alligatorlederarmband – limitiert auf jeweils 50 Stück – 85.000 EUR

ARMIN STROM MIRRORED FORCE RESONANCE MANUFACTURE EDITION GREEN
Die Mirrored Force Resonance ist die Krönung von Armin Strom. Es funktioniert nach dem Resonanzprinzip, das 1665 von Christiaan Huijgens entdeckt wurde. Zwei gegenläufig rotierende Unruhräder sind mit einer Kupplungsfeder gekoppelt, die den Energiefluss von einem Unruhrad zum anderen und umgekehrt ermöglicht. Dieses System erreicht eine Synchronisierung der Schläge innerhalb von Minuten, was zu einer verbesserten Stabilität und Genauigkeit führt. Wie bei der Czapek ist alles auf dem Zifferblatt sichtbar, mit grünen Doppelsekundenanzeigen, die mit dem Drücker zurückgesetzt werden können, und einem grünen, versetzten Stunden- und Minutenzifferblatt. Diese Manufacture Edition ist auf 50 Stück limitiert, wird an einem grauen Alcantara-Armband mit Faltschließe geliefert und hat einen Preis von 70.000 Euro.

Kurze Fakten – 43 mm x 11,55 mm – Edelstahlgehäuse, gebürstet und poliert – Vorder- und Rückseite aus Saphirglas – 30 m wasserdicht – versetztes Stunden- und Minutenzifferblatt mit durchbrochenen Doppelsekunden-Hilfszifferblättern – freiliegendes Resonanzsystem – Kaliber ARF21, hausintern – Handaufzug – 276 Komponenten – zwei unabhängige Regulierungssysteme mit Kupplungsfeder – 25.200 Halbschwingungen pro Stunde – 48 Stunden Gangreserve – graues Alcantara-Armband mit Faltschließe – limitiert auf 50 Stück – 70.000 EUR

ULYSSE NARDIN FREAK S
Es lässt sich nicht leugnen, dass die Freak eine ikonische Uhr ist. Bei seiner Einführung im Jahr 2001 leistete das Unternehmen Pionierarbeit bei der Verwendung von reibungs- und schmiermittelfreiem Silizium in der Uhrmacherei. Ulysse Nardin hat dabei aber noch nicht aufgehört und drängt die Freak weiterhin in neue Gebiete. Eine der komplexesten Iterationen ist der Freak S, der über ein raumschiffähnliches Regelsystem verfügt. Dabei werden zwei geneigte Unruhräder, Zahnräder, Schneckenschrauben und mehr verwendet. Dieses ist in einem schwarzen DLC-beschichteten Titangehäuse mit Roségoldgehäuse und einem Aventurin-Basiszifferblatt untergebracht. Von diesem mechanischen Wunderwerk werden nur 75 Exemplare hergestellt, der Preis liegt bei 123.500 Euro. Getragen wird es an einem schwarzen Alligatorlederarmband mit patentierter synchronisierter Dreifachfaltschließe.

Kurzinfo – 45 mm Durchmesser – Gehäuse aus schwarzer Keramik und schwarzem DLC-beschichtetem Titan – Lünette aus Roségold – kastenförmiges Saphirglas – Gehäuseboden aus Saphirglas – 30 m wasserdicht – Zifferblatt auf schwarzer Aventurinbasis – Kaliber UN-251, hauseigenes Mahlwerk Automatikwerk mit Rotorblättern, flexibler Führung und Stoßdämpfer – Doppelunruh mit 18.000 Halbschwingungen pro Stunde – 72 Stunden Gangreserve – Stunden und Minuten bei der Rotation des Karussellwerks – geneigte Doppelunruh aus Silizium – Alligatorlederarmband mit schwarzer DLC-beschichteter Titan-Faltschließe – limitiert bis 75 Stück – 123.500 Euro

MB&F LEGACY MACHINE 2
Die Legacy Machine 2 war erst die zweite Auflage der eher traditionellen Uhrmacherkunst von MB&F und wurde 2013 auf den Markt gebracht und verfügte über ein markantes und komplexes Uhrwerk. Sie wurde von Jean-François Mojon entwickelt und hebt zwei parallele Unruhräder über das Zifferblatt, wobei ein Planetendifferenzial bei 6 Uhr positioniert ist. Die Zeit wird auf einem weiß lackierten Hilfszifferblatt mit gebläuten Stunden- und Minutenzeigern angezeigt. Es befindet sich auf einem Zifferblatt mit gebürstetem Sonnenschliff, das in einer breiten Farbpalette erhältlich ist, und ist in einem Gehäuse aus Titan, Weiß- oder Rotgold, Platin oder sogar Palladium mit einem Durchmesser von 4 mm untergebracht. An einem Alligatorlederarmband befestigt, lagen die Preise bei ihrer Veröffentlichung zwischen 156.000 und 190.000 US-Dollar. Die Produktion war stark begrenzt und es ist nicht mehr direkt bei MB&F erhältlich.

Kurzinfo – 44 mm x 19 mm – Gehäuse aus Titan, Rotgold, Weißgold, Platin oder Palladium – Ultragewölbtes Saphirglas, Gehäuseboden aus Saphirglas – Wasserdichtigkeit bis 30 m – Hilfszifferblätter aus weißem Lack mit gebläuten Zeigern für Stunden und Minuten – zwei aufgehängte Unruhräder parallel – Planetendifferential bei 6′ – 3D-Uhrwerk, entworfen von Jean-François Mojon, dekoriert von Kari Voutilainen – Handaufzug – 241 Komponenten – 18.000 Halbschwingungen pro Stunde – 45 Stunden Gangreserve – Alligatorlederarmband mit Dornschließe – limitierte Auflage von 12 oder 18 Stück – zwischen 156.000 und 190.000 US-Dollar bei Freigabe

F.P. JOURNE CHRONOMÈTRE À RÉSONANCE
Die zweite Uhr auf dieser Liste, die das Resonanzprinzip nutzt, ist die F.P. Journe Chronomètre A Resonance. Zwei schwingende Unruhräder sind nahe beieinander angebracht, sodass sich beide gegenseitig beeinflussen und schließlich ihre Frequenzen ausgleichen können. Es ist François-Paul Journe, der dieses Phänomen 1998 erstmals auf die Größe einer Armbanduhr brachte, die anlässlich ihres 20-jährigen Jubiläums deutlich modernisiert wurde. Das Zifferblatt ist in zwei Hilfszifferblätter mit einer analogen 24-Stunden- und einer 12-Stunden-Anzeige unterteilt, gepaart mit einer Gangreserveanzeige und zwei Hilfszifferblättern für die kleine Sekunde. Das roségoldene Uhrwerk offenbart zwei Unruhräder, die jeweils mit einem eigenen Remontoir d’egalité ausgestattet sind. Der Preis liegt bei 103.500 CHF in Roségold bzw. 105.000 CHF in Platin.

Kurze Fakten – 40 mm oder 42 mm x 10,8 mm – Gehäuse aus Platin oder Roségold – Vorder- und Rückseite aus Saphirglas – 30 m wasserdicht – Zifferblatt aus Weiß- oder Roségold – silbrig-weiß guillochierte Hilfszifferblätter – Zeiger aus gebläutem Stahl – Kaliber 1520, hausintern – Handaufzug – 21.600 Halbschwingungen pro Stunde – 42 Stunden Gangreserve – analoge 24-Stunden- und 12-Stunden-Anzeige – zwei Regulierorgane mit Resonanzeffekt – zwei Remontoire-d’EAglité-Systeme – Alligatorlederarmband mit Dornschließe passend zum Gehäuse – CHF 133.000 in Roségold, CHF 136.000 in Platin

RUDIS SYLVA HARMONISCHER OSZILLATOR RS 23
Der Harmonious Oscillator RS23 ist eine vereinfachte Version von Rudis Sylvas unkonventionellem Drehwagen mit zwei Oszillatoren. Diese RS 23-Edition verfügt über zwei Zahnunruhräder, die mechanisch miteinander verbunden sind. Die erste Unruh wird von der Hemmung angetrieben, die wiederum die zweite Unruh antreibt. Die beiden drehen sich mit gleicher Amplitude in entgegengesetzte Richtungen und sorgen so für eine sofortige gegenseitige Korrektur möglicher negativer Auswirkungen der Schwerkraft. All dies ist vollständig freigelegt und in ein Gehäuse aus Titan oder Roségold eingefasst. Der Harmonious Oscillator RS 23 wird an einem Alligatorlederarmband getragen und ist in jeder Farbe auf 8 Stück limitiert. Der Preis beträgt CHF 80.000 in Titan oder CHF 90.000 in Rotgold.

Kurze Fakten – 44 mm x 12,9 mm – Gehäuse aus Titan oder Roségold – gewölbtes Saphirglas, Gehäuseboden aus Saphirglas – 30 m wasserdicht – freiliegende Mechanik mit Ziffernring für Stunden und Minuten – durchbrochene Zeiger – proprietäres mechanisches Uhrwerk, durchbrochen – Handaufzug – Rudis Sylva Harmonious Oscillator mit verbundenen Unruhrädern – 21.600 Halbschwingungen pro Stunde – 70 Stunden Gangreserve – limitiert auf 8 Stück pro Farbe – Alligatorlederarmband mit Dornschließe aus Titan oder Rotgold – CHF 80.000 in Titan oder CHF 90.000 in Rotgold.


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